Freiburg: „Den Schmerz der Anderen begreifen.“
18. Sep 2023 – 19:00 Uhr bis 18. Sep 2023 – 21:00 Uhr ,
Universitätsbibliothek Freiburg, Veranstaltungssaal, 1. OG Parlatorium. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich; der Eintritt ist frei
In ihrem Buch "Den Schmerz der Anderen begreifen.
Holocaust und Weltgedächtnis" plädiert die Journalistin und Autorin
Charlotte Wiedemann für ein grundlegendes Umdenken in der deutsch-europäischen
Erinnerungskultur. Welche Opfer sind uns nahe, welche bleiben fern und
stumm? Welches Leid hat Stimme,
welcher Schmerz spricht zur Welt?
Erinnerungskulturen sind geprägt vom globalen Machtgefüge; manche Genozide,
etwa in Kambodscha, blieben im Hinterhof der Weltgeschichte.
Die Autorin bringt zwei persönliche Anliegen in einen Dialog: Sensibilität und Verantwortung für die Shoah bewahren und eurozentrisches Geschichtsdenken überwinden. So haben Millionen Kolonialsoldaten gegen Nazi-Deutschland gekämpft, aber bis heute denken wir die Befreiung vom Nationalsozialismus nicht mit der Freiheit und Würde des kolonisierten Menschen zusammen. Parallel zu den Nürnberger Prozessen wurden in den Kolonien nie geahndete Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen – eine moralische Asymmetrie, die bis heute andauert.
Veranstalter: Evangelische Hochschule Freiburg, Prof.in Dr.in Isabelle Ihring in Kooperation mit pax christi und anderen.
Moderation: Johanna Dangel, zusammen leben e.V., Freiburg und Dr. Benjamin Schütze, Arnold-Bergstraesser-Institut für kulturwissenschaftliche Forschung, Freiburg